Es ist ein zu tiefst tragisches Ereignis. Ein Kind verliert durch einen Todesfall eine Bezugsperson oder ein geliebtes Tier. Kinder haben eine ganz eigene Art mit Tod und Verlust umzugehen. Sie trauern in Schüben. Das bedeutet beispielsweise, dass Kinder nach einer Beerdigung, allenfalls zum Unverständnis einiger Erwachsener, fröhlich herumhüpfen können und spielen wollen. Dann aber treten plötzlich Momente der Trauer ein. Dies kann in ganz unterschiedlichen Zeitabständen sein, oder zu bestimmten Begebenheiten, wenn sich das Kind an die verstorbene Person erinnert und diese dabei vermisst.
Authentisch und ehrlich sein
Wichtig ist, dass Erwachsene sie beim Trauerprozess begleiten, dabei authentisch sind, alle Fragen beantworten und auch eingestehen, wenn sie etwas nicht wissen. Transparenz ist deshalb so wichtig, weil Kinder Leerstellen mit ihrer Fantasie häufig viel dramatischer und negativer ausfüllen, als diese in der Realität meist sind.
Tod ist kein Tabuthema
Der Tod sollte bereits vor einem Todesfall kein Tabuthema sein. Im Alltag bieten sich immer wieder Gelegenheiten mit Kindern über den Tod zu sprechen.
Bereits in frühen Jahren, wenn sie auf einen Käfer treten, oder beim Anblick eines toten Vogels am Strassenrand. Dabei muss man das Thema nicht breit treten. Erklären aber, dass der Tod zum Leben gehört und endgültig ist, dass jedes Lebewesens einmal sterben wird, das darf und soll man.
Geschichte in Tara & Pips: Tara und der Katzenhimmel
Tara findet eines Tages auf dem Heimweg die Nachbars-Katze Oscar tot am Strassenrand.
Sie ist erschüttert und traurig. Mit Hilfe ihrer Eltern und der Nachbarin schafft sie es, dieses Ereignis inklusive Beerdigungs-Zeremonie zu verarbeiten.
Kinderbuch-Empfehlungen zum Umgang mit dem Tod*
Es gibt einige empfehlenswerte, den Trauerprozess unterstützende Bücher zum Thema Tod.
(für Kinder ab 3 Jahren). Wir haben die aus unserer Sicht besten herausgesucht.
Weil du mir so fehlst von Aise Bosse
Dieses Buch ist deshalb besonders, weil es sowohl Kinder als auch Erwachsene direkt anspricht. Es ist schnörkellos und behält trotzdem die nötige Portion Poesie. Im Buch erhält man weiterführende Hinweise und Anlaufstellen zum Thema. Da viele Kinder Musik sehr gerne mögen, finden wir es toll, dass zum Buch extra ein Song komponiert wurde, den man sich kostenlos downloaden kann.
Auf Wiedersehen kleiner Vogel von Maja Bach
Obwohl es die Verarbeitung der Trauer nicht allzu sehr thematisiert, möchten wir dieses Buch gerne empfehlen. Denn es eignet sich sehr gut als kindgerechter Einstieg in die Thematik Sterben und Tod. Das Buch bietet eine Grundlage für ein ehrliches Gespräch zwischen Erwachsenen und Kindern, weil es viele Fragen, die Kinder im Zusammenhang mit dem Tod beschäftigen, zu beantworten versucht. Die Geschichte ist sehr farbig und liebevoll bebildert.
Leb wohl lieber Dachs von Susan Varley
Das Buch „Leb wohl lieber Dachs“ thematisiert, wie Verlust schmerzhaft sein kann, dass nach dem Tod eine Leerstelle entsteht, die nicht so einfach wieder gefüllt werden kann. Trotzdem gelingt es der Autorin, eine positive und hoffnungserfüllte Grundstimmung beizubehalten. Ein Buch, das sich vor allem auch für jüngere Kinder eignet, weil es etwas märchenhaftes inne hat.
Für immer von Kai Lüftner und Katja Gehrmann
Dieses Buch gefällt uns deshalb sehr gut, weil es die Dinge sehr direkt beim Namen nennt. Der kleine Protagonist Egon verliert seinen Vater. Papa kommt nie wieder, es wird nie wieder sein wie es war. Die Gefühle, die Egon durchlebt und mit welchen Reaktionen seines Umfeldes er umgehen muss – die Bandbreite und Ehrlichkeit ist zugleich erschütternd und authentisch.
Schreibe einen Kommentar